USA: Machen die Inflationsdaten den Weg frei für Leitzinssenkungen?
Wann senkt die US-Notenbank den Leitzins?
Derzeit preisen die Finanzmarktakteure mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Leitzinssenkung der US-Notenbank am 18. September ein. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung am 31. Juli wird dagegen mit nahe null Prozent gepreist. Das entspricht auch unseren Erwartungen.
Die Inflationsdaten (Donnerstag) werden ein maßgeblicher Einflussfaktor für die Zinsentscheidung der US-Notenbank sein. Derzeit ist die Datenlage uneindeutig. Von Januar bis April überraschte die Inflation eher mit hohen Werten, was die Sorge vor einer hartnäckig hohen Inflation auslöste. Im Mai verlangsamte sich der Preisanstieg jedoch erheblich. Sollte die Inflation auch im Juni eine schwache Dynamik aufgewiesen haben, steht einer Leitzinssenkung im September nichts mehr im Wege. Vielleicht könnte sogar der Juli wieder ins Spiel kommen.
Ein wichtiger Frühindikator sind dabei die Preiserhöhungsabsichten der kleineren und mittleren Unternehmen, NFIB-Index, die historisch einen stabilen und robusten Vorlauf vor der tatsächlichen Inflationsentwicklung hatten. In der kommenden Woche, am Dienstag, wird sich auch US Notenbankpräsident Jerome Powell zu den geldpolitischen Perspektiven äußern. Da er in dieser Woche in Sintra nicht viel Neues sagte, dürfte er auch in der kommenden Woche nicht für Überraschungen sorgen.
Japan: Lohndynamik im Fokus
Am Montag wird die Lohnentwicklung in Japan veröffentlicht. Trotz einer für japanische Verhältnisse hohen Inflation und erheblichen Reallohnverlusten blieb die Lohndynamik bisher schwach. Es könnte damit zusammenhängen, dass es in Japan keinen dynamischen Arbeitsmarkt gibt in dem Sinne, dass Arbeitnehmer oft die Stelle wechseln, um höhere Löhne zu bekommen. In Japan gilt immer noch überwiegend die lebenslange Anstellung, sodass man vom guten Willen des Arbeitgebers abhängig ist. Die schwache Lohndynamik ist der Grund für die anhaltend ultraexpansive Geldpolitik der japanischen Zentralbank und für die Schwäche des japanischen Wechselkurses. Die japanische Zentralbank geht damit jedoch ein großes Risiko ein. Japanische Sparer haben ein Netto-Vermögen von etwa 600 Prozent des verfügbaren Einkommens. Sollten die Sparer Angst um die Währungsstabilität bekommen, könnte es zu einer Kapitalflucht kommen.
China: Inflation bleibt niedrig
Die chinesische Wirtschaft ist immer noch durch eine schwache Binnennachfrage gekennzeichnet. Daher dürfte die Inflation (Mittwoch) niedrig bleiben. Auch die Erzeugerpreise (Mittwoch) könnten schwach bleiben. Je mehr Länder Strafzölle verhängen, wie die EU und Indonesien in dieser Woche, desto mehr Angebot an Gütern gibt es im chinesischen Inland und desto größer wird der deflatorische Druck.
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