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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 21.2.2025 - Edgar Walk

Eurozone: Wann kommt der Aufschwung?

Eurozone: Was die Geldmenge M1 signalisiert

Die reale Geldmenge M1 (Donnerstag) war in den vergangenen Jahren nicht mehr so eng mit der Industrieproduktion korreliert wie vor der Finanzmarktkrise 2008. Der Grund dafür ist, dass die unorthodoxen geldpolitischen Maßnahmen der EZB, wie der Kauf von Staatsanleihen, zwar einen starken Einfluss auf die Geldmenge hatten, aber nicht auf die Realwirtschaft. Die reale Geldmenge M1 hat jedoch ihre Eigenschaft erhalten können, konjunkturelle Trendwenden frühzeitig zu signalisieren.

Eurozone: Geldmenge M1 ist immer noch ein guter Frühindikator für konjunkturelle Trendwenden
In % ggü. Vj.

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 15.2.2025

Die Eurozone ist nach wie vor eine überwiegend durch Banken finanzierte Volkswirtschaft, sodass die Geldpolitik der EZB vor allem auf die Aktivität der Banken wirkt, was sich wiederum in einer veränderten Wachstumsrate der Geldmenge M1 ausdrückt. In den vergangenen Monaten war eine erhebliche Erholung der Wachstumsrate der realen Geldmenge M1 zu beobachten, da einerseits die Inflation einen erheblichen Rückgang verzeichnete, sich andererseits aber auch dank der Leitzinssenkungen der EZB die Wachstumsrate der Geldmenge etwas belebte, was sich in den kommenden Monaten fortsetzen dürfte. Die reale Geldmenge M1 signalisiert also einen Aufschwung.

Die verbesserten wirtschaftlichen Perspektiven spiegeln sich auch im ZEW-Index wider. So wurde in der Februar-Umfrage zwar die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland mit -88,5 extrem negativ eingeschätzt, das zukünftige Wachstum wurde aber mit einem Wert von 26 als überdurchschnittlich gesehen. Die Differenz dieser beiden Werte ist 114,5. Historisch signalisierte diese Differenz oft sehr gut das Wirtschaftswachstum ein Jahr im Voraus.

Der ZEW-Index spiegelt die Erwartung einer merklichen Wachstumsbelebung in Deutschland wider
BIP in % ggü. Vj. und Differenz ZEW-Lageeinschätzung minus aktuelle Lage in %-Punkten

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 15.2.2025

Dementsprechend dürften der ifo-Index (Montag) und der Geschäftsklimaindex für die Eurozone (Donnerstag) einen Boden bilden und in den kommenden Monaten beginnen zu steigen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir nur noch zwei Leitzinssenkungen der EZB. Am Finanzmarkt sind derzeit etwa drei Zinsschritte eingepreist.

USA: Stabiles Umfeld

Die US-Wirtschaft scheint derzeit stabil mit etwa 2,0 bis 2,5 Prozent zu wachsen, was im Rahmen der Erwartungen liegt. Die makroökonomischen Daten dürften daher keine größeren Überraschungen bieten: Neubauverkäufe (Dienstag), Auftragseingang (Donnerstag) und Konsum (Freitag). Spannend wird sein, wie die Konsumenten (Dienstag) laut dem Conference Board die Entwicklung am Arbeitsmarkt einschätzen. Das starke Wirtschaftswachstum hat die Schattenseite einer leicht erhöhten Inflationsrate (Kern-Konsumdeflator).

Japan: Staatsanleihemarkt in Bewegung

Seit Ende September ist die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen von etwa 0,85 Prozent bis auf 1,45 Prozent gestiegen. Die Rendite handelt damit auf dem höchsten Niveau seit 2009. Der Anleihemarkt spiegelt damit die Erwartung wider, dass die Deflation nunmehr überwunden ist. Die Inflation im Großraum Tokyo (Freitag) wird dies untermauern. Auch werden die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion (jeweils Freitag) zeigen, dass sich die japanische Wirtschaft in einem Aufschwung befindet.

Damit stellt sich die Frage nach der angemessenen Geldpolitik. Das durchschnittliche nominale Wirtschaftswachstum in den vergangenen fünf Jahren betrug etwa 2,5 Prozent und im vergangenen Jahr 2,9 Prozent. Der nominale Wachstumstrend könnte somit bei etwa 2,5 Prozent liegen. Das wäre wahrscheinlich auch ein guter Proxy für den angemessenen neutralen Zins.

Ein Leitzins von aktuell 0,5 Prozent bedeutet also, dass die Geldpolitik nach wie vor sehr expansiv ausgerichtet ist. Dementsprechend schwächte sich der Wechselkurs des japanischen Yens trotz der steigenden Renditen im Inland ab. Die spannende Frage ist nun, wie reagieren die Unternehmen und privaten Haushalte auf dieses Umfeld. Eigentlich müssten die Unternehmen ihre Investitionsausgaben deutliche erhöhen und die privaten Haushalte ihre Sparquote deutlich reduzieren. Daraus würde dann eine steigende Inflationsdynamik entstehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die „Animal Spirits“ in Japan wieder zurück sind. 

Bundestagswahl: Es könnte knapp werden

Zu guter Letzt, ein Blick nach Deutschland: Die Wahlumfragen sind derzeit ungewöhnlich volatil und es gibt noch eine große Zahl an unentschiedenen Wählern. Es wird vom Erfolg der kleinen Parteien abhängen, wie einfach die Regierungsbildung nach dem 23. Februar werden wird.

Sollten BSW und FDP nicht in den Bundestag kommen, würde es auf Basis aktueller Umfragen noch knapp für eine Große Koalition aus CDU und SPD reichen. Sollte jedoch eine der beiden Partei in den Bundestag kommen, müsste die neue deutsche Regierung aus drei Parteien gebildet werden. Damit würde die Wahrscheinlichkeit für grundlegende Reformen sinken.

Der Wahlabend verspricht also spannend zu werden.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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