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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 7.2.2025 - Edgar Walk

Trumps Zolleskapaden schaden den USA erheblich

Alle Blicke auf US-Präsident Donald Trump

US-Präsident Donald Trump dominiert die Schlagzeilen weltweit. In der vergangenen Woche war es die Ankündigung von Zöllen gegen Mexiko, Kanada und China; in der Woche davor traf es Kolumbien. Jedes Mal machten die betroffenen Länder genügend Zugeständnisse, um die Zölle zu verhindern. Immerhin hat sich Donald Trump bisher nicht als dogmatischer Protektionist erwiesen, sondern als verhandlungsbereit.

Der US-Dollar ist stark überbewertet
Index des realen handelsgewichteten US-Dollar-Wechselkurses

Quellen: JP Morgan, Metzler; Stand: 31.1.2025

Ein Grund für die protektionistische Grundstimmung in den USA ist die erhebliche Überbewertung des US-Dollars, der seit der Wahl von Trump noch zusätzlich an Stärke gewann. Die Welt ist zu etwa 40 Billionen US-Dollar verschuldet und muss daher jeden Tag ein großes Volumen an US-Dollar-Schulden refinanzieren. Die Welt braucht also jeden Tag US-Dollar. Die Aussichten auf Zölle verändern nun die Erwartungen an die zukünftige Verfügbarkeit von US-Dollar-Finanzierung sowie an die erwartete Geldpolitik in den USA und im Rest der Welt. Damit wertet der US-Dollar regelmäßig auf, wenn ein US-Präsident mit der Zoll-Keule schwingt.

Im Endeffekt ist es kontraproduktiv. So verschlechterte sich die Handelsbilanz von einem Defizit von etwa 60 Mrd. USD im August 2023 auf ein Defizit von etwa 100 Mrd. USD im Dezember 2024 erheblich. Interessanterweise scheinen Vorzieheffekte hierbei kaum eine Rolle gespielt zu haben. So waren unter anderem auch die Exporte schwach, was nur auf den (zu) starken US-Dollar zurückgeführt werden kann. Gleichzeitig zeigen die Arbeitsmarktdaten, dass die Beschäftigung in der Industrie wieder sinkt. Die De-Industrialisierung der USA könnte sich also in den kommenden Monaten wieder beschleunigen. Die Industrieproduktion (Freitag) ist hierfür ein wichtiger Indikator.

Nachteile einer Weltreservewährung: Deindustrialisierung
Industrieproduktion (31.1.1980 = 100)

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 31.10.2024

Der reale handelsgewichtete US-Dollar hat Niveaus erreicht, die in der Vergangenheit oft mit Devisenmarktintervention im Einklang standen. Anstatt Zölle anzudrohen, sollte US-Präsident Trump mit China und Europa über eine kontrollierte Abwertung des US-Dollars sprechen. Eine deutliche Abwertung des US-Dollars würde auch US-Zölle überflüssig machen.

Sollten China und Europa nicht bereit für eine Stärkung der eigenen Währung sein, droht ein Szenario mit stetig steigenden US-Zöllen in Kombination mit einer offiziellen Politik des schwachen Dollars. Damit könnten jedoch erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten einhergehen.

Grundsätzlich erwarten wir eine Trendwende beim EUR/USD-Wechselkurs im Jahresverlauf und sehen gute Chancen, dass der Euro am Jahresende wieder bei über 1,10 EUR/USD steht.

Wie groß waren die Vorzieheffekte?

Laut der Umfrage der University of Michigan sind die Inflationserwartungen der Konsumenten aufgrund der Erwartung von Zöllen zuletzt deutlich gestiegen. Daher scheinen auch viele Konsumenten im Vorfeld der befürchteten Zollerhöhungen schon langlebige Konsumgüter gekauft zu haben.

So ist unter anderem die Sparquote in den vergangenen Monaten von 5,1 Prozent im Januar 2024 auf nur noch 3,8 Prozent im Dezember 2024 gefallen. Vor diesem Hintergrund könnte der Konsum und die Einzelhandelsumsätze (Freitag) in den kommenden Monaten langsamer wachsen. Auch stellt sich die Frage, ob die kleineren und mittleren Unternehmen (NFIB-Index, Dienstag) weiterhin von einer Trump-Euphorie geprägt sein werden, oder ob sich Ernüchterung einstellt.

Der starke Konsum der vergangenen Monate müsste eigentlich den Inflationsdruck etwas erhöhen: Konsumentenpreisindex (Mittwoch) und Erzeugerpreiseindex (Donnerstag). Ein hohes Produktivitätswachstum infolge von KI würde jedoch den Preisauftrieb begrenzen.

Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell wird am Mittwoch vor dem US-Repräsentantenhaus eine Anhörung haben. Dabei dürfte er sich wie auch auf der vergangenen Sitzung mit Aussagen bedeckt halten. Die Perspektiven sind zu unsicher. Gleichzeitig ist die Inflation leicht erhöht und die Konjunktur läuft gut – es gibt also keinen Handlungsdruck.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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