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9.8.2024

CIO: Update zur Lage an den Kapitalmärkten

Seit Ende Juli ist ein deutlicher Abverkauf an den Aktienmärkten zu beobachten. Ausgehend von zwischenzeitlichen Höchstständen kam es zu Kursverlusten von mehr als 5 % beim S&P 500. Beim technologielastigen Nasdaq-Index fiel der Rückschlag vom Höchststand (Drawdown) mit bislang mehr als 10 % noch deutlicher aus. Als Auslöser für die jüngste Marktbewegung sind neben den unter den Erwartungen gebliebenen Quartalsergebnissen einiger Schwergewichte im Technologiesektor auch schwache Konjunkturdaten aus den USA sowie die Befürchtungen einer geopolitischen Eskalationsspirale im Nahen Osten zu nennen. Der am Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht führte zu der Befürchtung, dass die Fed Zinssenkungen zu lange hinausgezögert haben könnte, was zu einer Rezession, nicht nur in den USA, führen könnte. Der japanische Aktienmarkt hatte zwischenzeitlich deutlich nachgegeben mit Drawdowns in einer Größenordnung von 20 %. Dies ist insbesondere auf die dort restriktivere Geldpolitik sowie die deutliche Aufwertung des Yen zurückzuführen. Die Flucht aus riskanten Anlagen führte dagegen zu deutlichen Kursgewinnen bzw. Renditerückgängen bei deutschen und US-amerikanischen Anleihen, sogenannten "sicheren Häfen".

Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die Ereignisse an den Aktienmärkten eine Bereinigung von deutlich überzogenen Bewertungen bzw. Gewinnerwartungen, insbesondere im Technologiesektor, darstellen. Der Fokus der Kapitalmärkte liegt nun auf den Notenbanken. Sollten die Notenbanken mit schnellen Zinssenkungen reagieren und überzeugend den Eindruck vermitteln, eine Rezession verhindern zu wollen, dürfte dies zu einer Stabilisierung der Lage beitragen. Bis dahin könnte noch weiterhin Druck auf den Aktienmärkten lasten. 

Oliver Schmidt
Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die Ereignisse an den Aktienmärkten eine Bereinigung von deutlich überzogenen Bewertungen bzw. Gewinnerwartungen, insbesondere im Technologiesektor, darstellen.
Oliver Schmidt
CIO, Geschäftsführer, Metzler Asset Management

Die insgesamt aggressive Marktreaktion der letzten Tage war das Ergebnis einer Kombination aus einseitigen Positionierungen, der Auflösung von Carry Trades, sommerlicher Illiquidität und geopolitischen Bedenken, welche durch die veränderte Wahrnehmung der US-Wirtschaft verstärkt wurden. Wir halten ein Soft-Landing-Szenario für das wahrscheinlichste, beobachten jedoch die weitere Entwicklung der globalen und US-amerikanischen Wirtschaft eng. 

Aufgrund der positiven Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf haben wir in unseren Multi-Asset-Portfolios zeitnah Maßnahmen ergriffen. Im Aktienbereich haben wir bereits seit Beginn des Jahres eine defensivere Aufstellung im Vergleich zur strategischen Aktienquote vorgenommen. Der aktuelle Abverkauf an den Aktienmärkten wird von uns als heftige Korrektur eingestuft. Daher ist aktuell keine weitere Reduktion der Aktienquote geplant, sofern eine globale Rezession vermieden und eine weiche Landung der Wirtschaft gelingen kann. Darüber hinaus entwickeln sich die Unternehmensgewinne – abgesehen von Enttäuschungen überzogener Erwartungen bei einzelnen Technologiewerten – weiterhin positiv. Derzeit haben bereits 75 % der Unternehmen im S&P 500 ihre Quartalsergebnisse vorgelegt. Dabei haben knapp 80 % positiv überrascht.  Dennoch sind die Risiken für taktische Sicherungsmaßnahmen derzeit hoch, weshalb wir von kurzfristigem Aktionismus absehen.

Auf der Rentenseite haben wir in den vergangenen Monaten die Duration schrittweise nach oben angepasst, sodass wir von den Kursgewinnen bei Staatsanleihen mit guter Bonität aktuell profitieren können.

Im Jahresverlauf haben wir bei sehr gut gelaufenen Einzeltiteln, insbesondere aus dem Technologiesektor, die Positionen in unseren Aktienstrategien etwas reduziert und selektiv Gewinne mitgenommen. Darüber hinaus haben wir selektiv in defensive Geschäftsmodelle investiert. Unsere Aktienportfolios bleiben weiterhin vorsichtig optimistisch und ausgewogen positioniert. Dies gilt sowohl für die globalen und europäischen Large- als auch Small-Cap-Strategien. Die bekannten Charakteristika unserer Aktienportfolios bleiben nach den Anpassungen unverändert. Der Fokus liegt weiterhin auf hochqualitativen, strukturell wachsenden Geschäftsmodellen. Die fundamentalen Aussichten vieler Geschäftsmodelle sind im laufenden Jahr und darüber hinaus vielversprechend. Eine weitere Marktkorrektur kann aus unserer Sicht durchaus interessante Kaufgelegenheiten bieten. 

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