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2.1.2024 - Carolin Schulze Palstring

Aktien bleiben trotz höherer Zinsen favorisiert

Carolin Schulze Palstring hält auf dem Frankfurter Bankengipfel ein Plädoyer für die Aktie.

Während Schuldner unter den stark gestiegenen Zinsen ächzen, freuen sich Sparer über die Rückkehr des Zinses bei sicheren Anlagen wie Tages- und Festgeldern sowie deutschen Staatsanleihen. Mit Renditen über drei Prozent übertrafen einjährige Papiere im Herbst 2023 sogar erstmals seit 14 Jahren wieder nennenswert die deutsche Inflationsrate. Damit kann die Kaufkraft des Kapitals nicht nur erhalten, sondern sogar gesteigert werden. „Für einige Investoren drängt sich deshalb die Frage auf, ob festverzinsliche Anlagen nicht mittlerweile attraktiver sind als die scheinbar risikoreichen Aktien“, informiert Carolin Schulze Palstring.

Natürlich, erläutert die Expertin, gleiche der Kursverlauf am Aktienmarkt zuweilen dem Auf und Ab einer Achterbahn, was ein unangenehmes Gefühl beim Anleger hinterlässt. Bei größeren Schwankungen verstärke sich dieses dann oft zu Panik, die Fehlentscheidungen auslösen könne. „Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont und ruhiger Hand sind hier klar im Vorteil, denn die Schwankungsbreite eines gut diversifizierten Aktienportfolios sinkt drastisch, wenn sie in Zeiträumen von zehn Jahren gemessen wird. Dann lag sie in der Vergangenheit sogar kaum höher als die von sicheren Staatsanleihen mit ebenso langer Laufzeit.“

In der Praxis kollidiert diese Tatsache nur leider oft mit der mangelnden Fähigkeit, temporäre Kursverluste von Aktien aushalten zu können. Deshalb stehen sich viele Anleger in Bezug auf eine erfolgreiche Kapitalanlage oft selbst im Weg und bevorzugen langfristig weniger profitable Sparformen wie Tages- oder Festgelder.

Dabei werfen Aktien als Beteiligung am Produktivvermögen einer Volkswirtschaft über die Zeit erwiesenermaßen einen höheren Ertrag ab als andere Varianten der Geldanlage, bei denen sich Anleger in eine Gläubigerposition begeben. Das ist auch logisch, müssen Aktionäre doch unter anderem mit mehr Rendite für ein größeres Ausfallrisiko kompensiert werden.

Dieses Risiko vereinzelter Unternehmenspleiten sollte Investoren aber nicht schrecken. Mit Blick auf den Gesamtvermögenszuwachs fällt es kaum ins Gewicht – sofern das Aktienportfolio gut diversifiziert ist. Eine Analyse der langfristigen Wertentwicklung belegt, dass US-Aktien über einen Zeitraum von 100 Jahren einen durchschnittlichen Mehrertrag von gut fünf Prozentpunkten pro Jahr gegenüber Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erzielten.

Aktuell lautet die spannende Frage: Gilt dies auch in einer Phase, in der hohe Anleihezinsen den Aktien Konkurrenz machen? In den USA lässt ein Vergleich von Gewinnrendite und Anleiherendite Aktien zum Beispiel teuer erscheinen. „Wir haben nachgerechnet“, informiert Schulze Palstring. „Selbst in solchen Zeiträumen haben Aktien über die lange Frist durchschnittlich noch um knapp drei Prozentpunkte pro Jahr besser abgeschnitten als Staatsanleihen.“

Das ist besonders für den Wertzuwachs nach Inflation wichtig. Hierzulande fallen die Realzinsen zwar mittlerweile positiv, aber immer noch mager aus. Bei Zwölf-Monats-Festgeld ist es nur ein knappes Prozent. „Und da wir damit rechnen, dass die EZB mit Rücksicht auf die verschuldeten Euroländer die Leitzinsen senken wird, sobald sich die Möglichkeit durch eine vorübergehend niedrigere (Kern-)Inflation ergibt, könnte auch dieses kleine Plus verschwunden sein, wenn die Festgelder auslaufen“, erläutert die Expertin.

„Langfristig lässt sich reales Kapitalwachstum nach Inflation auch in einem Umfeld höherer Zinsen besser mit Aktien erreichen – wenn der Anlagehorizont lang genug ist“, folgert Carolin Schulze Palstring: „Aktien bleiben die attraktivere Anlageklasse.

Carolin Schulze Palstring Bankengipfel
Carolin Schulze Palstring, Leiterin Kapitalmarktanalyse Metzler Private Banking

Auf dem Frankfurter Bankengipfel diskutierte Carolin Schulze Palstring mit Experten anderer Bankhäuser, womit Anleger im Jahr 2024 rechnen müssen. Wie entwickeln sich Konjunktur, Inflation, Zins? Was bedeutet das für die Kapitalanlage?

Lesen Sie gerne die komplette Sonderveröffentlichung, die in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung erschien.

Carolin Schulze Palstring
Carolin Schulze Palstring

Leiterin Kapitalmarktanalyse , Metzler Private Banking

Carolin Schulze Palstring leitet seit April 2019 die Kapitalmarktanalyse von Metzler Private Banking in Frankfurt am Main. Zuvor war sie sechs Jahre im selben Bereich als Analystin für Makroökonomie tätig. Sie absolvierte von 2012 bis 2013 ein Investment-Trainee-Programm bei Metzler. Frau Schulze Palstring studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Bankwesen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Karlsruhe, und war gleichzeitig bei der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG in Düsseldorf tätig. 2012 erwarb sie zudem einen Master of Letters in Finance and Management an der University of St. Andrews.

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