Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich
Johanna Fischer absolvierte ihr Bachelorstudium der Kulturwirtschaft an der Universität Passau. Ab April 2016 arbeitete sie im Rahmen eines Praxisjahres in der Unternehmenskommunikation.
Nach meinem Bachelorstudium wollte ich gerne praktische Erfahrungen machen. Ich habe Kulturwirtschaft studiert – das Fach kombiniert Wirtschaftswissenschaften mit zwei Fremdsprachen und dem kulturwissenschaftlichen Studium einer Sprachregion. Das ist sicher nicht die typische Ausbildung einer Bankmitarbeiterin. Dennoch bewarb ich mich beim Bankhaus Metzler, da mich das in der Stellenanzeige beschriebene abwechslungsreiche Spektrum der Unternehmenskommunikation interessierte.
Kurze Zeit später lud mich Metzler zu einem Bewerbungsgespräch nach Frankfurt am Main ein. Es war ein sehr offenes und angenehmes Gespräch mit zwei Mitarbeiterinnen aus der Personalabteilung und aus der Unternehmenskommunikation. In dem Gespräch nahmen mir beide zudem die Bedenken, dass ich durch mein geisteswissenschaftliches Studium als „Quereinsteigerin“ gelten würde – in der Unternehmenskommunikation gibt es beispielsweise Mitarbeiter mit einem Studienabschluss in Kunstpädagogik, Geografie, Altphilologie oder Ethnologie. Nur wenige Tage später bekam ich die Zusage für das Praxisjahr in der Unternehmenskommunikation.
Einen Monat später begann ich beim Bankhaus Metzler. Am ersten Tag wartete bereits eine Mappe voller Projekte auf mich, das war anfangs natürlich viel, meine Kolleginnen und Kollegen waren aber von Beginn an hilfsbereit und sehr offen, und so fand ich mich schnell in meinen Aufgaben zurecht. Zu meinen Hauptaufgaben zählte die klassische Pressearbeit, wie die Abwicklung von Interviewanfragen und die Vor- und Nachbereitung der Interviews. Dazu kam die Organisation von Pressegesprächen mit Experten aus dem Bankhaus zu aktuellen finanzmarktrelevanten Themen. Darüber hinaus verfasste ich Briefe, Reden und Textbeiträge und lernte so, wie Ghostwriter arbeiten. Besonders spannend fand ich, dass ich mich intensiv mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen musste. Hierfür tauschte ich mich mit den unterschiedlichen Fachabteilungen aus und bekam so einen Einblick in die Arbeit der einzelnen Geschäftsfelder der Bank. Daneben kümmerte ich mich um organisatorische und administrative Aufgaben, wie Terminkoordination und die Pflege der datenbankgestützten Presseverteiler.
Zudem übernahm ich die Betreuung eines größeren Projekts, wie die Organisation von „Investors Darling“, einem Workshop zur Kapitalmarktkommunikation in Deutschland, das in der Historischen Villa Metzler mit rund 60 Teilnehmern stattfand. Mit einer Kollegin aus dem Veranstaltungsteam war ich zuständig für das Einladungsmanagement, die Agenda und den Ablauf vor Ort. Außerdem übernahm ich die Kommunikation und die Koordination mit den Referenten und unserem Kooperationspartner.
Bei allen Herausforderungen in meinem Praxisjahr hat mir sehr geholfen, dass ich jederzeit von meinen Kolleginnen und Kollegen unterstützt wurde. Die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm, das erleichterte mir meine Arbeit enorm. Zusammenfassend kann ich über mein Jahr in der Unternehmenskommunikation des Bankhauses Metzler sagen: Ein Blick über den Tellerrand der per se als typisch geltenden Berufsbranchen für Geisteswissenschaftler lohnt sich – es eröffnen sich beruflich gute Chancen, und mir hat das Organisieren, das Schreiben und der Austausch mit den Journalisten viel Spaß gemacht.