Cookies

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind für den Betrieb der Seite technisch oder rechtlich notwendig. Andere helfen uns, unser Onlineangebot stetig für Sie zu verbessern oder den Seitenbesuch für Sie komfortabler zu gestalten, indem Ihre Einstellungen gespeichert werden. Sie können Ihre Auswahl der akzeptierten Cookies individuell treffen und die Einstellungen jederzeit ändern. Weitere Informationen erhalten Sie unter Details.

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite technisch oder rechtlich notwendig.
*Sie können daher nicht abgewählt werden.

Um unsere Webseite für Sie weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen.

Diese Cookies sollen Ihnen die Bedienung der Seite erleichtern. So können Sie beispielsweise Ihre Einstellungen 30 Tage lang speichern lassen.

Jahrespressegespräch - 16.5.2023

Metzler trotzt Krisenjahr 2022

  • Provisionsergebnis erhöht sich von 193 Mio. EUR auf 194 Mio. EUR 
  • Zinsergebnis steigt deutlich von 9 Mio. EUR auf 14 Mio. EUR  
  • Kernkapitalquote liegt weiterhin stabil bei deutlich über 20 Prozent 
  • Vorstand Emmerich Müller wechselt in den Aufsichtsrat

„Wir verzeichneten 2022 einen insgesamt erfreulichen Geschäftsverlauf in einem besonders herausfordernden Jahr. So hat der Ausbruch des furchtbaren Ukraine-Krieges unfassbares menschliches Leid verursacht und gleichzeitig weitreichende wirtschaftliche Folgen nach sich gezogen. Darüber hinaus beschäftigten Höchststände bei den Inflationsraten und Rezessionssorgen die Kapitalmärkte. Unsere vier Geschäftsfelder Asset Management, Capital Markets, Corporate Finance und Private Banking entwickelten sich vor diesem Hintergrund im Grundsatz positiv, teilweise wurden unsere Erwartungen sogar übertroffen“, sagt Emmerich Müller, Vorstand des Frankfurter Privatbankhauses B. Metzler seel. Sohn & Co. Aktiengesellschaft. Das Zinsergebnis fiel deutlich besser aus als zu Jahresbeginn 2022 prognostiziert, das Provisionsergebnis lag leicht über Vorjahresniveau. 

Die Aussichten für das Jahr 2023 würden unverändert von geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten bestimmt, führt Müller weiter aus. Einige Belastungsfaktoren, wie die Energiekrise in Europa und die Null-COVID-Politik in China, seien zwar zum Jahreswechsel abgeklungen. Dennoch sei weiterhin mit einer Eintrübung der globalen Nachfrage gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Zahlreiche Indikatoren wie die inverse Zinsstrukturkurve, eine restriktivere Kreditvergabe oder der Gegenwind am Immobilienmarkt wiesen auf eine mögliche, moderate Rezession in den USA und in der Eurozone hin. Hinzu kämen Probleme im US-amerikanischen und europäischen Bankensektor, die wiederkehrend für Verunsicherung sorgten. Die Neugeschäftsentwicklung in den ersten Monaten dieses Jahres entspreche vor diesem Hintergrund den Erwartungen.
  
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Bankhauses hat Metzler Anfang 2023 wichtige Weichenstellungen vorgenommen: Der Vorstand wurde um die bisherige Generalbevollmächtigte Stefanie Buchmann und Franz von Metzler erweitert. Zudem wird das bisherige Vorstandsmitglied Gerhard Wiesheu am 1. Juli 2023 neuer Vorstandssprecher des Bankhauses. Emmerich Müller wird mit 67 Jahren aus dem Vorstand ausscheiden und in den Aufsichtsrat der Bank einziehen, wo er ab dem 1. Juli die Nachfolge von Dr. Christoph Schücking als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender antritt, der in den Ruhestand geht.

„Emmerich Müller hat das Bankhaus als Primus inter Pares und enger Vertrauter von Friedrich von Metzler fast ein Vierteljahrhundert lang erfolgreich geführt. In seiner Zeit wurden entscheidende Weichen für die Zukunftsfähigkeit dieses Hauses gestellt. Das Bankhaus hat sich hervorragend entwickelt. Besonders hervorheben möchte ich den starken Ausbau des Private Banking. 

Für seinen herausragenden und unermüdlichen Einsatz möchte ich mich auch im Namen der Familie außerordentlich bedanken. Ich freue mich, dass Emmerich Müller dem Bankhaus über den Aufsichtsrat verbunden bleiben wird“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Kirsch. 

„Meinen großen Dank möchte ich ebenso Dr. Christoph Schücking für seine jahrelange, erfolgreiche Tätigkeit im Aufsichtsrat, im ehemaligen Gesellschafterausschuss und Beirat der Bank aussprechen“, so Kirsch weiter. „Dr. Schücking hat das Bankhaus und die Familie über mehrere Jahrzehnte in engster Verbundenheit beraten und begleitet.“

Wesentliche Kennzahlen des Geschäftsjahres 2022

Der Konzernüberschuss beträgt unverändert 2,3 Mio. EUR. Das Provisionsergebnis stieg von 193 Mio. EUR geringfügig auf 194 Mio. EUR. Das Zinsergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr deutlich auf 14 Mio. EUR nach 9 Mio. EUR im Vorjahr. 

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen lagen auf Konzernebene insgesamt mit 192 Mio. EUR knapp 6 % über dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 182 Mio. EUR. Die Personalaufwendungen für die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter summierten sich im Zuge allgemeiner Gehaltssteigerungen auf 127 Mio. EUR nach 123 Mio. EUR ein Jahr zuvor. Die anderen Verwaltungsaufwendungen betrugen 65 Mio. EUR nach 59 Mio. EUR im Vorjahr. Dieser Anstieg beruht vor allem auf gestiegenen Kosten für Informationsdienste sowie Investitionen in die Standorte des Bankhauses. 

Die Bilanzsumme betrug im Konzern 8,3 Mrd. EUR nach 8,8 Mrd. EUR im Vorjahr. Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere wurden im Rahmen des Asset-Liability-Managements von 752 Mio. EUR auf 460 Mio. EUR reduziert. Die Bestände werden grundsätzlich so gesteuert, dass sie gegen Zinsänderungsrisiken immun waren und sind. Insofern spielten Abschreibungen keine Rolle. Die Treuhandposition betrug im Berichtsjahr 5.257 Mio. EUR nach 6.294 Mio. EUR im Vorjahr. Sie enthält fast ausschließlich verwaltete Pensionsfondsmandate, deren Marktwerte Schwankungen unterliegen.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde im Vergleich zum Vorjahr um 10 Mio. EUR erhöht auf nun 80 Mio. EUR. Das ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns betrug wie im Vorjahr rund 198 Mio. EUR. Insgesamt lagen die in der Konzernbilanz offen ausgewiesenen Eigenmittelbestandteile damit bei 278 Mio. EUR nach 268 Mio. EUR im Vorjahr. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Metzler-Gruppe übersteigen die Mindestanforderungen weiter signifikant und bestehen ausschließlich aus hartem Kernkapital. Mit einer Kernkapitalquote von deutlich über 20 Prozent sieht sich Metzler für bestehende und künftige aufsichtsrechtliche Anforderungen unverändert gut gerüstet.

Die Entwicklung der Geschäftsfelder im Einzelnen

Die widrigen Marktbedingungen des vergangenen Jahres spiegelten sich erwartungsgemäß auch im Asset Management wider. Die Total Assets betrugen 69 Mrd. EUR zum Jahresende 2022 nach 80 Mrd. EUR im Vorjahr. Dies resultierte aus Kursrückgängen sowie einem Mandatsabgang eines Master-KVG-Kunden. Gleichzeitig ist es gelungen, erfreuliche Mittelzuflüsse in aktiv gemanagten Fonds zu generieren.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Metzler Asset Management GmbH seit mehr als 20 Jahren eine bedeutende Rolle. 2022 wurde das Asset Management für seinen ESG-Ansatz mehrfach von unabhängigen Agenturen und Institutionen ausgezeichnet: Von UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) erhielt es in sechs Kategorien die höchste Beurteilung von fünf Sternen. Darüber hinaus wurden sieben Fonds mit der höchsten Auszeichnung von drei Sternen des FNG-Siegels prämiert. Die Ratingagentur Scope zeichnete Metzler Asset Management erneut als „Bester Asset Manager ESG Aktienfonds“ aus.

Trotz des Umfelds entwickelte sich das Pension Management ausgesprochen positiv: Nach der Zulassung der Metzler Sozialpartner Pensionsfonds AG (MSPF) durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Vorjahr, etablierte die MSPF gemeinsam mit den Sozialpartnern im Jahr 2022 erfolgreich das erste in Deutschland zugelassene Sozialpartnermodell. 

Metzler Pension Management betreute zum Bilanzstichtag fast 300 Unternehmen, nach 270 im Vorjahr, mit mehr als 100.000 Versorgungsverhältnissen. Hieraus resultierten insgesamt Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Höhe von mehr als 11 Mrd. EUR. 

Im Geschäftsfeld Capital Markets blieb der Zuspruch für Dividendentitel ungebrochen hoch; das klassische Aktienbrokerage entwickelte sich 2022 sehr positiv. Der Bereich steigerte seine Provisionserlöse erneut deutlich. Einerseits waren Bestandskunden besonders aktiv, zum anderen wurden neue Kunden im In- und Ausland gewonnen. Auch das Research konnte die Erträge 2022 erneut ausbauen. Weiter steigende Ergebnisbeiträge ergaben sich aus der anhaltend hohen Nachfrage vieler kleiner und mittelgroßer Aktiengesellschaften nach unternehmensfinanziertem Research. 

Die Abteilung Corporate Solutions blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Corporate Solutions begleitet Unternehmen unter anderem bei Börsengängen, Kapitalerhöhungen, Aktienplatzierungen sowie bei der Emission von Anleihen und Schuldscheindarlehen. In Kooperation mit der Crédit Agricole CIB unterstützte sie den im September 2022 erfolgten Börsengang der Porsche AG. Zudem hat Corporate Solutions für das Unternehmen Katjes Greenfood erfolgreich die erste Anleiheemission begleitet.

Das Currency Management verzeichnete in diesem Jahr einen weiteren Meilenstein: In Zusammenarbeit mit Metzler Asset Management (Japan) Ltd. wurde das erste Währungsabsicherungsmandat für einen großen japanischen Pensionsfonds gewonnen. Einen maßgeblichen Beitrag zum Gesamtergebnis leistete der Devisenhandel, der international agierende Corporate-Kunden betreut und flexible Collateral-Lösungen für institutionelle Investoren entwickelt.

Das Geschäftsfeld Corporate Finance war 2022 als exklusiver M&A-Berater bei einer hohen Anzahl von Transaktionen in verschiedenen Sektoren tätig. Entgegen dem eher zurückhaltenden Trend am M&A-Markt verlief das vergangene Geschäftsjahr sehr erfolgreich. So wurden unter anderem die Gesellschafter der Norderland-Gruppe beim Verkauf ihres Onshore-Windparkportfolios an die enercity AG exklusiv beraten. Mit einer Leistung von 365 Megawatt handelt es sich dabei um eine der bisher größten Onshore-Windparktransaktionen in Deutschland. 

Für die von Findos Investor GmbH beratenen Fonds begleitete Metzler Corporate Finance zudem den Verkauf von 100 % der Anteile der Rhenoflex GmbH an die börsennotierte Coats Group plc. aus Großbritannien. Für die Coats Gruppe ergibt sich durch den Zusammenschluss die strategische Chance, eine globale Plattform aufzubauen. Auf Käuferseite beriet Corporate Finance Daikin Industries Ltd. mit Sitz in Japan bei der Übernahme der Duplomatic MS S.p.A in Italien. Daikin Industries ist ein führender Hersteller von Wärmepumpen, Lüftungs- und Klimatisierungssystemen, der mit dieser Transaktion die globale Expansion seiner Geschäftseinheit Ölhydraulikpumpen fortsetzt. Zudem wurde Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) exklusiv beim Erwerb einer Beteiligung an der Sunfire GmbH beraten. Die Fondsgesellschaft CIP zählt zu den global größten Infrastrukturinvestoren für erneuerbare Energien.

Im Geschäftsfeld Private Banking entwickelten sich die Zuflüsse der Kundengelder positiv und entsprachen den Erwartungen. Die Kunden profitierten erneut von einem aktiven Managementansatz in der Vermögensverwaltung, der sich besonders im vergangenen Jahr bewähren konnte. Die Aktienseite war 2022 relativ zum weltweiten Markt geringer investiert und die Branchenausrichtung defensiver als im Vorjahr. 

Bei den Anleihen trug eine kurze Duration dazu bei, Verluste stark zu begrenzen. Die Kunden schätzten die Kontinuität in der Beratung vor allem durch langjährige Betreuerinnen und Betreuer. Das Private Banking verstärkte sich im vergangenen Jahr zudem über alle Standorte hinweg mit hochqualifizierten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Geschäftsbericht 2022 16.5.2023 PDF — 153 KB

Weitere Beiträge