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Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH - 5.4.2024 - Edgar Walk

Inflationsrisiken in den USA steigen

USA: Der Preis der großzügigen Bankenrettung

Ein „Free Lunch“ gibt es selten. Im März vergangenen Jahres rettete die US-Notenbank die kleineren und mittleren US-amerikanischen Banken mit äußerst großzügigen Liquiditätshilfen. Die Kreditvergabe verzeichnete als Folge nicht – wie üblich bei einer Bankenkrise – einen merklichen Rückgang, sondern blieb mit einem stabilen Wachstum resilient. In der Folge beschleunigte sich sogar das Wirtschaftswachstum in den USA signifikant.

Die Rechnung für die Bankenrettung scheint nun mit einer Zeitverzögerung in Form einer höheren Inflation zu kommen. In den vergangenen Jahren waren die Preiserhöhungsabsichten der kleineren und mittleren Unternehmen (NFIB-Index (Dienstag)) oft ein zuverlässiger Frühindikator für die Inflation. Sollten die Preiserhöhungsabsichten auch im März bei etwa 30 Punkten geblieben sein, droht in den kommenden Monaten eine Beschleunigung der Inflation (Mittwoch) in Richtung 4,0 Prozent. Einen Tag später werden die Erzeugerpreise veröffentlicht, die zusammen mit den Konsumentenpreisen den Konsumentenpreisdeflator ergeben, der wiederum die Zielgröße der US-Notenbank ist.

USA: Inflationsrisiken steigen
Konsumentenpreisindex in % ggü. Vj. und NFIB (Saldo der Befragten)

Quellen: Refinitiv Datastream, Metzler; Stand: 29.2.2024

Es besteht eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass die US-Notenbank aufgrund einer soliden Konjunktur und einer hartnäckig hohen Inflation den Leitzins im Juni nicht senken kann, wie derzeit von uns noch prognostiziert. Wir werden die Inflationsdaten abwarten und dann unsere Prognose anpassen – falls nötig.

Eurozone: EZB ohne Eile

Die Inflation in der Eurozone überraschte positiv im März und fiel auf 2,4 Prozent. Bei einem symmetrischen Inflationsziel von 2,0 Prozent und einer Abweichungstoleranz von 0,5 Prozentpunkten könnte sogar davon gesprochen werden, dass die Inflation wieder im Zielbereich der EZB liegt. Es gab aber auch Wermutstropfen: So verzeichneten die Konsumentenpreise im Dienstleistungssektor einen kräftigen Anstieg von 0,4 Prozent zum Vormonat. Die Unternehmen scheinen also mehrheitlich in der Lage zu sein, die hohe Lohndynamik auf die Preise überzuwälzen. Wir waren davon ausgegangen, dass die Gewinnmargen der Unternehmen stärker unter Druck kommen würden und die Inflation somit sogar noch schneller fallen wird.

Darüber hinaus scheint sich auch die europäische Konjunktur wieder etwas zu beleben. Grundsätzlich ist die Geldpolitik aber restriktiv, sodass eine starke konjunkturelle Erholung derzeit eher unwahrscheinlich ist. Gerade die deutsche Wirtschaft leidet unter den hohen Zinsen, da die deutsche Regierung in der gegenwärtigen konjunkturellen Schwäche noch zusätzlich wichtige Investitionsvorhaben streichen musste, um die Vorgaben der Schuldenbremse zu erfüllen.

Die Schuldenbremse wirkt somit prozyklisch und ist damit aus konjunktureller Sicht als problematisch einzustufen. Dementsprechend bestehen Risiken, dass die deutschen Exporte und die deutsche Industrieproduktion (jeweils Montag) enttäuschen könnten.

Die überraschend starke Dynamik der Preise im Dienstleistungssektor wird die EZB (Donnerstag) davon abhalten, schon kommende Woche den Leitzins zu senken. Das Risiko einer zu frühen Leitzinssenkung wird die EZB nicht eingehen wollen. Sollten sich aber die Erwartungen der EZB einer nachlassenden Lohndynamik, eines Wirtschaftswachstums unterhalb des Potenzialwachstums sowie wieder gut funktionierender Lieferketten bewahrheiten, wird die EZB im Juni den Leitzins senken. Wir sehen dafür eine Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent.

Japan: Boomende Wirtschaft

Der Tankan-Index für den Dienstleistungssektor erreichte den höchsten Wert seit Anfang der 1990er-Jahre. Auch der Tankan-Index für die Industrie erreichte überdurchschnittlich hohe Werte. Die japanische Wirtschaft scheint also eine kräftige Wachstumsbelebung zu verzeichnen. Damit einhergehend erzielten die Gewerkschaften in den Lohnverhandlungen in diesem Jahr Gehaltssteigerungen von mehr als 5,0 Prozent – etwa ein Prozentpunkt mehr als im vergangenen Jahr. Vor diesem Hintergrund wird sich der Fokus auf die Lohnentwicklung (Montag) richten. Die Risiken einer merklichen Inflationsbeschleunigung in Japan steigen.

Edgar Walk
Edgar Walk

Chefvolkswirt , Metzler Asset Management

Edgar Walk arbeitet seit 2000 bei Metzler. Als Chefvolkswirt im Bereich Asset Management ist er für die volkswirtschaftlichen Prognosen verantwortlich. Aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement liegt sein Fokus neben der volkswirtschaftlichen Analyse verstärkt auf Kapitalmarktthemen. Vor seiner Anstellung bei Metzler studierte Herr Walk in Tübingen Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Ostasien und Japan. Zur Vertiefung seiner Studien verbrachte er ein Auslandssemester an der Doshisha-Universität in Kyoto (Japan). Am Institut für Weltwirtschaft in Kiel absolvierte er anschließend den Aufbaustudiengang „Advanced Studies in International Economic Policy Research“.

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