2025 bringt Chancen für den MDAX und Wachstum in Europa: Edgar Walk bei Börsen Radio Network
Edgar Walk sieht die Wahl Trumps als Folge einer allgemeinen Unzufriedenheit mit dem Status Quo. Trump verfolgt eine Politik der Reindustrialisierung, die durch Strafzölle und eine Schwächung des US-Dollars die heimische Industrie stärken soll. Dies ist allerdings nur durch eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank (FED) möglich, die Trump durch politischen Druck erzwingen müsste. Allerdings führt diese Kombination – hohe Zölle, ein schwacher Dollar und expansive Fiskalpolitik – zu inflationären Effekten. Ein alternatives, konstruktives Szenario wäre laut Walk ein Verhandlungsansatz mit China und Europa, der Strafzölle minimiert und stattdessen auf wirtschaftliche Anpassungen setzt.
Deutschland leidet laut Walks Einschätzung unter zu geringen Investitionen in Infrastruktur und einem unzureichenden Reformtempo. Dringend erforderlich seien unter anderem Bürokratieabbau, Senkung der Unternehmenssteuern und eine Reform der Renten- und Sozialsysteme. Auch für Investitionen in Bildung, Dekarbonisierung und Infrastruktur und eine Aufrüstung angesichts potenzieller geopolitischer Konflikte benötige Deutschland eine handlungsfähige, starke Regierung.
Walk zeichnet insgesamt ein optimistisches Bild für die globale Wirtschaft, sofern geopolitische und wirtschaftspolitische Herausforderungen konstruktiv angegangen würden. Hohe Sparquoten, eine Belebung des Immobilienmarktes in der Eurozone und ein möglicher Stimulus aus China könnten das Wirtschaftswachstum fördern. Ein schwächerer Dollar würde den Welthandel und Schwellenländer unterstützen. Auch die Beendigung des Ukraine-Konflikts, etwa unter einer Trump-Regierung, könnte positive Impulse für Europa setzen.
Großes Aufholpotential sieht Walk aktuell im MDAX: Die aktuelle Bewertung der Unternehmen sei historisch niedrig.
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