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Information für professionelle Anleger - 14.6.2024

Ein Votum für die Aktie

Oliver Schmidt, Chief Investment Officer

Die Aktienkultur in Deutschland muss sich verändern. Das ist die Quintessenz der aktuellen Diskussionen in der Finanzgemeinschaft. Denn trotz der offensichtlichen Vorteile, die Aktien als Anlageklasse bieten, bleibt die Aktionärsquote in Deutschland mit lediglich 4 Prozent bemerkenswert niedrig, insbesondere im Vergleich zu Ländern wie den USA. Dies deutet auf ein tief verwurzeltes Zögern hin, das möglicherweise auf mangelndes Verständnis oder Vertrauen in Aktieninvestitionen zurückzuführen ist. Oliver Schmidts Vertrauen in die Aktie ist groß. Der Geschäftsführer und CIO von Metzler Asset Management spricht sich eindeutig für diese Anlageklasse aus.

Bulle symbolisch für Bullenmarkt an der Börse

Chancen maximieren und Risiken minimieren

Ein Blick auf die historische Performance zeigt, dass Aktien über verschiedene Zeiträume und Regionen hinweg die höchste Wertentwicklung erzielt haben (s. Abb.). Dies unterstreicht ihre Bedeutung für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge. Aktien bieten das Potenzial für Kapitalwachstum und sind wesentlicher Bestandteil eines diversifizierten Portfolios.

Die aktuelle Marktdynamik, gekennzeichnet durch erhöhte Volatilität und Unsicherheit, macht ein aktives Management von Aktieninvestitionen umso wichtiger. Fonds, die aktiv gemanagt werden, investieren gezielt in bestimmte Segmente. Durch sorgfältige Titelauswahl und Timing lassen sich so Risiken minimieren sowie Chancen maximieren. Dies kann besonders in schwierigen Marktphasen für Investoren einen Mehrwert bieten. Ein Beispiel hierfür ist der Umgang aktiver Fondsmanager mit dem Corona-Crash 2020, bei dem durch schnelles und entschlossenes Handeln Verluste minimiert und Erholungschancen genutzt werden konnten.

Aktien weisen in vielen Regionen die beste Wertentwicklung auf
Reale Wertentwicklung von Asset-Klassen zwischen 1950 und 2015 (p. a. in %)*

Quellen: The Rate of Return on Everything, 1870-2015 (Oscar Jorda, Katharina Knoll, Ditry Kuvshinov, Moritz Schularick, Alan M. Taylor)

* arithmetisches Mittel ** arithmetisches Mittel aus 16 fortschrittlichen Volkswirtschaften (nach realem BIP gewichtet)

Attraktive Dividendenrendite und Mitspracherecht

Mehr als die Hälfte der Gesamterträge aus Aktieninvestments in Europa stammen aus Dividenden. Hier hat sich eine starke Dividendenkultur etabliert, die nicht nur zur Gesamtperformance beiträgt, sondern auch regelmäßige Einnahmen erwirtschaftet. Diese Ausschüttungen bieten eine zusätzliche Einkommensquelle und können zur Stabilität des Portfolios beitragen, was insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten von Bedeutung ist.

Neben der finanziellen Rendite ermöglichen Aktieninvestitionen auch ein aktives Mitspracherecht bei der Unternehmensführung. Aktionäre haben die Möglichkeit, durch ihre Stimmrechte direkt an Unternehmensentscheidungen teilzuhaben und so Einfluss auf die Geschäftspolitik zu nehmen.

Förderung von Anlageberatung und Finanzkompetenz

Um die Aktienkultur in Deutschland zu stärken, bedarf es einer umfassenden Aufklärungsarbeit und der Vermittlung von Finanzbildung. Die potenziellen Vorteile von Aktieninvestitionen müssen klar kommuniziert und das Bewusstsein für die Rolle von Aktien im Rahmen der Vermögensbildung und Altersvorsorge gestärkt werden. Dies kann beispielsweise durch Bildungsinitiativen, verbesserte Zugänglichkeit von Finanzinformationen und die Förderung von Anlageberatung erreicht werden.

Die Förderung einer ausgeprägten Aktienkultur in Deutschland ist nicht nur für den individuellen Anleger von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die allgemeine Wirtschaft. Investitionen in Aktien unterstützen Unternehmen bei der Kapitalbeschaffung, fördern Innovationen und tragen zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Es liegt im Interesse aller Beteiligten, das Verständnis und das Vertrauen in Aktien als Anlageklasse zu stärken und somit einen Beitrag zur Entwicklung einer neuen robusten Aktienkultur zu leisten.

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