Zeigen sich erste Risse am US-Arbeitsmarkt?
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Die Einkaufsmanagerindizes zeigten im Mai in den USA nach wie vor hohe Einstellungsabsichten der Unternehmen – trotz teilweise schwacher Konjunkturdaten. Wird der ISM-Index dies am Donnerstag bestätigen? Und ist es daher eigentlich nicht noch viel zu früh, von einer Schwäche am US-Arbeitsmarkt zu sprechen?
In den vergangenen Wochen war die Wirtschaftsdatenlage ungewöhnlich widersprüchlich – was natürlich auch für den Arbeitsmarkt gilt. So steigt die Zahl der wöchentlich gemeldeten Arbeitslosen schon seit einigen Wochen (Abb. 1) und die Einstellungsabsichten der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) befinden schon seit einigen Monaten im negativen Bereich (Abb. 2).
Glücklicherweise werden die Konsumenten schon am Dienstag im Rahmen der Erhebung zum Konsumentenvertrauen zur Lage des Arbeitsmarktes befragt – was in der Regel eine gute Indikation für den Arbeitsmarktbericht am Freitag ist. Darüber hinaus wird noch die Zahl der offenen Stellen (Mittwoch) veröffentlicht.
Insgesamt ist die Lage am US-Arbeitsmarkt derzeit nur schwer einzuschätzen. Am Freitag scheint also alles möglich: von einem Beschäftigungsabbau bis zu einem Stellenaufbau von mehr als 300.000 Personen.
Zuletzt wird sich noch der Blick auf die Immobilienpreise (Dienstag) und das Beige Book (Mittwoch) richten. Zuletzt gab es Anzeichen dafür, dass die Verkäufer von Immobilien große Preiszugeständnisse machen mussten, um einen Käufer zu finden. Beim Beige Book wird sich der Fokus auf die Aussagen zu den kleineren und mittleren Banken richten, um die Auswirkungen der Mini-Bankenkrise besser einschätzen zu können.
Eurozone: Geldmenge im Blick
Eine stagnierende Geldmenge M3 (Dienstag) ist historisch gesehen sehr ungewöhnlich: Die Gründe dafür sind einerseits die Bilanzreduktion der EZB und andererseits eine schrumpfende Kreditvergabe (Dienstag). Laut der Bankenumfrage der EZB spricht vieles dafür, dass die Kreditvergabe in den kommenden Monaten eher weiter schrumpfen könnte. Mittelfristig dürfte davon erheblicher Abwärtsdruck auf die Inflation ausgehen.
Kurzfristig besteht jedoch noch das Risiko für überraschend hohe Inflation (Donnerstag) – wie die Daten aus Großbritannien diese Woche zeigten. Der ungemein starke Arbeitsmarkt in der Eurozone (Donnerstag) mit einer rekordniedrigen Arbeitslosenquote ermöglicht es den Arbeitnehmern kräftige Lohnsteigerungen durchzusetzen, die wiederum Unternehmen zu Preisanhebungen animieren. Die Unternehmen wollen natürlich ihre Gewinnmarge stabil halten. Daten der EZB zeigen, dass sich das Lohnwachstum von 3,1 Prozent im vierten Quartal 2022 auf 4,3 Prozent im ersten Quartal 2023 beschleunigte.
Konjunkturell dürfte das Fahrwasser in der Eurozone schwieriger werden. Wir rechnen mit Rückgängen beim europäischen Geschäftsklimaindex (Dienstag) und beim Einkaufsmanagerindex (Donnerstag).
Japan: Dekade in der Sonne?
Nach einer langen Durststrecke und vielen Reformen scheint Japan langsam wieder auf die Beine zu kommen. Könnten die nächsten 10 Jahre Japans Dekade in der Sonne werden?
Eine Grafik zeigt anschaulich, dass Japan dabei ist, die lange Phase der Stagnation zu verlassen. So haben die Einzelhandelsumsätze (Mittwoch) im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 1992 und 1997 einen neuen Hochpunkt erreicht und befinden sich nunmehr in einem Aufwärtstrend.
Die Gründe dafür sind ein starker Arbeitsmarkt (Dienstag), steigende Löhne und ein zunehmender Optimismus bei den Konsumenten (Konsumentenvertrauen, Mittwoch).
Nicht nur der Konsum ist im Aufwärtstrend, sondern auch die japanische Industrie: Industrieproduktion (Mittwoch) und Einkaufsmanagerindex (Donnerstag).
Japan scheint ein Profiteur der Umleitung von Lieferketten in Asien zu werden. So haben zuletzt mehrere internationale Großunternehmen größere Investitionen in Japan angekündigt.
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