Übernahme der Silicon Valley Bank durch staatliche Regulierungsbehörden war richtig
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Die Übernahme der Silicon Valley Bank durch die staatlichen Regulierungsbehörden ist für die Aktionäre des kollabierten US-Kreditinstituts ein Totalverlust. Wie es für die Anleihenhalter ausgeht, ist noch ungewiss, aber die Depositen werden vollständig ausgezahlt - auch die nicht durch die Einlagesicherung versicherten Einlagen in Höhe von mehr als 250.000 USD. Die Kosten dafür wird der Einlagesicherungsfonds übernehmen, der von allen Banken finanziert wird.
Hätten Kunden Verluste bei ihren nicht-versicherten Depositen erlitten, wäre es zu einem Run auf viele kleinere und mittlere Banken gekommen. Anleger hätten versucht, ihre Depositen auf die großen Banken zu transferieren und dort in Sicherheit zu bringen.

Trotzdem hat das amerikanische Bankensystem etwa 620 Mrd. USD an Verlusten bei Wertpapieren in 2022 erlitten. Die Unsicherheit über die Solvenz von kleineren und mittleren Banken ist daher nach wie vor groß. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die regulatorischen Maßnahmen ausreichen, eine Beruhigung zu erreichen. Oder ob nicht doch viele Kunden ihre Gelder von kleineren und mittleren Banken abziehen, sodass noch mehr Banken in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Die Aktien von den nicht Top-5-US-Banken dürften also sehr volatil werden.
Die spannende Frage lautet nun: Wie wird die US-Notenbank auf die Turbulenzen rund um die Silicon Valley Bank reagieren?
Beruhigt sich die Lage wieder schnell, dürfte die US-Notenbank den Leitzins am 22. März um 25 Basispunkte anheben, bleibt das Umfeld turbulent und kommen noch mehr kleinere und mittlere Banken in Schwierigkeiten, dürfte die US-Notenbank auf eine Leitzinserhöhung verzichten. Derzeit sehen wir die Wahrscheinlichkeit dafür bei etwa 50 %. US-Banken dürften nun wahrscheinlich deutlich vorsichtiger bei der Vergabe neuer Kredite sein, was die Konjunktur merklich bremsen könnte. Die US-Notenbank könnte deswegen nach der Sitzung im März auf weitere Leitzinserhöhungen verzichten.
In Europa überwiegt nach wie vor das Inflationsrisiko. Die europäischen Banken sind ausreichend liquide, sodass eine vergleichbare Krise wie in den USA nicht droht. Die EZB dürfte daher an einer Leitzinserhöhung von 50 Basispunkten im März festhalten. Ob sie danach weitere Schritt machen wird, hängt von der konjunkturellen Entwicklung ab. Die Risiken für die Konjunktur sind zweifelsohne gestiegen.
Grundsätzlich sieht man jetzt den Zielkonflikt der Zentralbanken: einerseits müssen sie mit höheren Zinsen die Inflation bekämpfen, anderseits bedeuten die höheren Zinsen auch Risiken für die Finanzmarktstabilität. Im Zweifel werden sie sich immer für die Finanzmarktstabilität entscheiden.
Lesen Sie hier die Einschätzung von Edgar Walk im Handelsblatt vom 10.3.2023 zu den möglichen Auswirkungen der SVB-Insolvenz.
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