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14.11.2024

Metzler Private Banking: Investment-Strategie 2025

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  • USA: „Soft Landing“ der Wirtschaft nicht ohne Risiken
  • Aktienmarkt: Hohe Bewertungen in den USA, aber keine Dotcom-Blase 2.0
  • Anleihemarkt: Kaum Abwärtspotenzial der Renditen bei langen Laufzeiten
  • Asset Allocation: Aktien bieten nach wie vor die besseren Ertragschancen

„Mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA wurden die politischen Weichen neu gestellt“, sagt Gerhard Wiesheu, Vorstandssprecher des Bankhauses Metzler und verantwortlich für das Geschäftsfeld Private Banking, anlässlich der Veröffentlichung der Investment-Strategie von Metzler Private Banking. „Viele Anleger erhoffen sich von der kommenden US-Administration eine wirtschaftsfreundliche Politik in Form von Steuersenkungen und Deregulierung.“ Mögliche Risiken mit Blick auf die Staatsfinanzen oder die Inflation würden zwar diskutiert, aber belasteten den Aktienmarkt derzeit (noch) nicht. In Europa gebe es zudem die Sorge vor einer protektionistischen US-Außenhandelspolitik sowie Veränderungen bei der internationalen Zusammenarbeit in geopolitisch unsicheren Zeiten. „Eine diversifizierte Anlagestrategie bleibt deshalb die beste Antwort auf politische Veränderungen und konjunkturelle Schwankungen – dies wie jenseits des Atlantiks“, so Wiesheu.


„Die US-Wirtschaft steuert derzeit auf eine ‚weiche Landung‘ zu – ein Szenario, in dem sich die Konjunktur nur leicht abkühlt und die Inflation wieder in den Zielbereich der Notenbank rückt“, erläutert Carolin Schulze Palstring, Leiterin Strategie und Research bei Metzler Private Banking. Leider sei das jedoch selten ein stabiler Zustand: Häufig käme es in der Folge zu einer Rezession oder in Einzelfällen zu einem Wiederanstieg der Inflation, wenn die Notenbank zu restriktiv oder zu expansiv agiere. Die Vorhaben von Trump erhöhten dabei das Inflationsrisiko. „Die geplante Beschränkung der Einwanderung verknappt das Arbeitskräfteangebot, die Erhöhung von Zöllen verteuert importierte Güter und Steuersenkungen heizen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage an“, konkretisiert Schulze Palstring. Für die kommenden Jahre sei darüber hinaus mit einem anhaltend hohen öffentlichen Haushaltsdefizit in den USA zu rechnen, welches die Staatsschuldenquote von aktuell rund 120 % nochmals stark steigen ließe. „Damit dürften die Refinanzierungskosten der USA teurer werden. Eine Staatspleite bleibt jedoch unwahrscheinlich, solange die Vereinigten Staaten über eine eigene Notenbank verfügen und mit dem US-Dollar die Weltreservewährung stellen“, fährt Schulze Palstring fort. „Protektionistische Maßnahmen und geopolitische Spannungen dürften perspektivisch weiter zunehmen und die Weltwirtschaft belasten“, ergänzt Schulze Palstring. Darauf seien die USA besser vorbereitet als Europa: „Der Anteil der Importe aus China wurde in den USA seit 2017 stark reduziert, während hierzulande diese Abhängigkeiten größer geworden sind.“ 


„Am Anleihemarkt stehen die Leitzinssenkungen der Zentralbanken im Fokus. Bis Ende nächsten Jahres erwarten wir in der Eurozone einen Einlagensatz von 2 % und in den USA einen Leitzins von 4 %“, so Michael Mayer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Metzler Private Banking. „Dagegen dürfte das Abwärtspotenzial der Renditen von Anleihen mit langen Laufzeiten begrenzt sein. Bei zehnjährigen deutschen Bundesanleihen rechnen wir bis Ende 2025 mit einer Rendite von etwa 2,5 bis 3,0 %. Für US-amerikanische Staatsanleihen gleicher Laufzeit erwarten wir eine Verzinsung von 4,5 bis 5,0 %“, sagt Mayer. „Im Anleiheportfolio allokieren wir ausschließlich Staats- und Unternehmensanleihen von Emittenten mit einer guten Bonität. Die durchschnittliche Restlaufzeit der von uns gehaltenen Wertpapiere liegt aktuell bei etwa vier Jahren. Damit sind die Laufzeitenrisiken überschaubar, sollten die Renditen am langen Ende im Laufe des kommenden Jahres – wie von uns erwartet – etwas steigen“, fasst Mayer zusammen. Insgesamt sei festzustellen, dass es vor dem Hintergrund der gesunkenen Teuerungsraten mittlerweile wieder gelingen könne, mit einem Mix aus Staats- und Unternehmensanleihen Vermögen real zu erhalten. Um es darüber hinaus langfristig erfolgreich zu mehren, blieben jedoch Aktien die erste Wahl.


„Die Aktienbörsen eilten in diesem Jahr, angeführt von US-Technologiewerten, von einem Rekordhoch zum nächsten. Bildeten allein die ‚Magnificent Seven‘ einen eigenen Aktienmarkt, dann wäre er der drittgrößte der Welt“, sagt Frank Endres, Leiter Portfoliomanagement bei Metzler Private Banking. Angesichts der hohen Titelkonzentration liege der Verdacht nahe, dass sich der US-Markt gegenwärtig in einer Blase befinde. „Mit Blick auf die sieben Tech-Giganten aus den USA fällt jedoch auf, dass sie nicht nur mit hohen Börsenwerten glänzen. Sie erzielen auch immense Unternehmensgewinne – und zwar mehr als die Unternehmen aus den meisten anderen Aktienmärkten zusammengenommen“, so Endres. Eine breit angelegte Börsenblase wie Dotcom Anfang der 2000er-Jahre sei daher aktuell kein Thema, trotz eines erhöhten Bewertungsniveaus am US-Aktienmarkt. 


Ein Schlüsselfaktor für weiter steigende Kurse sei die zukünftige Entwicklung der Unternehmensgewinne. Nach Meinung der Marktteilnehmer sollten sie im kommenden Jahr in den USA um knapp 15 % steigen, was stark überdurchschnittlich wäre und in erster Linie auf den Technologiesektor zurückzuführen sei. „Doch selbst wenn es den US-Tech-Unternehmen gelänge, die Gewinne im nächsten Jahr erneut spürbar zu steigern, erscheinen uns die Annahmen bei den anderen Sektoren zu ambitioniert. Unsere Gewinnwachstumsprognose für die USA liegt in einer Spanne von etwa 6 bis 9,5 %. Am europäischen Aktienmarkt rechnen wir mit einem Wachstum der Unternehmensgewinne von 5 bis 8 %“, erläutert Endres. „Im Aktienportfolio verfolgen wir einen ausgewogenen Ansatz mit einer Investitionsquote von aktuell 90 %. Wir legen diesen Anteil sowohl in europäische als auch in US-amerikanische Titel an. Wir achten auf eine angemessene Dotierung defensiver Sektoren und setzen bei der Auswahl einzelner Aktien den Fokus klar auf den Faktor Qualität in Form von Unternehmen mit einer hohen Bilanz- und Ertragsqualität“, fasst Endres zusammen.
 

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