Trumps Pläne und ihre potenziellen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft
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USA: Großes Konfliktpotenzial in der Wirtschaftspolitik
Mit der Wiederwahl Donald Trumps in das Amt des US-Präsidenten richten sich die Augen der Finanzmarktteilnehmer auf dessen angekündigte wirtschaftspolitische Maßnahmen. Trump verfolgt ein Programm, das auf Deregulierung, Steuersenkungen und protektionistische Maßnahmen setzt. Der folgende Überblick beleuchtet die zentralen Maßnahmen und ihre möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen:
- Strafzölle (=inflationär)
- Schwacher US-Dollar (=inflationär)
- Lockere Geldpolitik (=inflationär)
- Neue Einwanderungspolitik (=inflationär)
- Steuersenkungen (=inflationär)
- Deregulierung (=disinflationär)
- Inflation ist aber immens unpopulär bei den US-Wählern
Die geplanten Maßnahmen bergen ein erhebliches inflationäres Potenzial, was die US-Notenbank (Fed) vor Herausforderungen stellt:
- Strafzölle führen zu höheren Importpreisen, was die Inflation antreibt.
- Die Strafzölle haben aber nur dann die gewünschte Wirkung, wenn der US-Dollar nicht gleichzeitig aufwertet und damit den Effekt der Strafzölle vollkommen neutralisiert.
- Damit sich aber der US-Dollar abschwächt, müsste die US-Notenbank eine zu lockere Geldpolitik betreiben, was wiederum die Inflation antreiben würde.
- Steuersenkungen: Niedrigere Steuern stärken die Nachfrage, erhöhen jedoch gleichzeitig das Risiko von Preissteigerungen.
- Arbeitsmarkt und Löhne: Eine restriktivere Einwanderungspolitik könnte zu Engpässen auf dem Arbeitsmarkt führen und Löhne in die Höhe treiben, was wiederum die Produktionskosten erhöht.
Trumps Möglichkeiten, die Geldpolitik der Fed zu beeinflussen und den Dollar gezielt zu schwächen, könnte entscheidend für die Umsetzung seiner Pläne sein. Allerdings bleibt die Unabhängigkeit der Fed ein bedeutendes Hindernis. Er wird die US-Notenbank nur dann beeinflussen können, wenn er die bestehende Führung durch „eigene Leute“ ersetzen kann. So endet die Amtszeit von Jerome Powell am 5. Februar 2026. Gleichzeitig war ein Grund für den Wahlerfolg von Donald Trump die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der vergangenen hohen Inflation. Eine inflationäre Wirtschaftspolitik von Donald Trump würde seine Stimmungswerte in den Keller fallen lassen. Es gibt also einen erheblichen Zielkonflikt.
Zumal die Fed jetzt schon mit einer hartnäckig hohen Inflation kämpft. Aktuelle Schätzungen der Entwicklung des Konsumentenpreisdeflators ohne Energie und Lebensmittel für Oktober gehen von einem Anstieg von etwa 0,3 Prozent zum Vormonat aus. Das entspricht einer annualisierten Inflationsrate von 3,6 bis 3,7 Prozent. Der von der Fed bevorzugte Inflationsmaßstab liegt also bereits jetzt schon deutlich über dem Ziel von 2 Prozent, was eigentlich eine restriktivere Geldpolitik erforderlich machen könnte.
USA: Markt für Staatsanleihen tiefenentspannt
Die reale Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen handelt derzeit bei etwa 2,0 Prozent. Als Bewertungsmaßstab wird oft das Potenzialwachstum herangezogen, das für die USA etwa auch bei 2,0 Prozent geschätzt wird. Der Anleihemarkt ist damit in etwa fair bewertet. Das gilt übrigens auch für die Eurozone: Französische inflationsgeschützte 10-jährige Staatsanleihen bieten derzeit einen Realzins von etwa 1,0 Prozent, was auch in etwa dem geschätzten Potenzialwachstum der Eurozone entspricht.
Die Break-even Inflationsrate handelt derzeit in den USA bei etwa 2,35 Prozent. Die Break-even Inflationsrate bezieht sich dabei auf den Konsumentenpreisindex, der in der Regel eine um etwa 0,3 Prozentpunkte höhere Inflationsrate aufweist als der Konsumentenpreisdeflator. Damit preisen die US-Staatsanleihemärkte ein, dass die Inflation im Durchschnitt der nächsten 10 Jahre in etwa auf dem Inflationsziel der US-Notenbank liegen wird.
Vor dem Hintergrund der derzeit schlechten Inflationsdynamik und trotz einer potenziell inflationären Wirtschaftspolitik unter US-Präsident Donald Trump scheint der Staatsanleihenmarkt in den USA immer noch tiefenentspannt zu sein. Dahinter steht ein großes Vertrauen in die US-Notenbank.
USA: Robustes Wachstum der US-Wirtschaft
Die Konjunkturdaten in der kommenden Woche dürften zeigen, dass die US-Wirtschaft anhaltend dynamisch wächst. So könnten die beiden Leitzinssenkungen der Fed schon jetzt für eine Belebung am Immobilienmarkt sorgen: NAHB-Index (Montag), Neubaugenehmigungen und Neubaubeginne (jeweils Dienstag) sowie Umsätze bestehender Wohnimmobilien (Freitag).
Darüber hinaus könnte die erste Schätzung der Einkaufsmanagerindizes im November am Freitag zeigen, wie die Unternehmen in Japan, Europa und den USA die Wahl von Donald Trump beurteilen. Die globalen Fondsmanager haben laut BofA ihre Wachstumsperspektiven für die Weltwirtschaft deutlich angehoben und sind nunmehr sehr optimistisch geworden.
Japan: Inflation kommt in Gang
Am Freitag werden die Inflationsdaten veröffentlicht. Die vergangene hohe Inflation in Japan war nur eine Folge der hohen (Rohstoff-)Preise weltweit und des schwachen Yen-Wechselkurs. Bis dato war aber keine binnenwirtschaftlich generierte Inflation zu beobachten. Das scheint sich nun aber zu ändern. Im September erreicht die Lohndynamik den höchsten Wert seit 1997. Wir sehen nunmehr eine Trendwende der Lohndynamik und damit die Notwendigkeit den Leitzins anzuheben. Bis Ende 2025 erwarten wir noch 75 Basispunkte an Leitzinserhöhungen bis auf 1,0 Prozent.
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