Renditequellen entdecken: Chancen im Jahr 2025 bei Unternehmensanleihen
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Der Anleihenmarkt funktioniert im Kern recht einfach: Die mittel- bis langfristige Ertragserwartung entspricht in etwa der anfänglichen Rendite beim Kauf oder der Umlaufrendite, welche sich aus den Zinszahlungen (Kupons) und dem Pull-to-Par-Effekt zusammensetzt. Letzterer beschreibt die allmähliche Anpassung des Anleihekurses an den Nennwert im Zeitverlauf. Folglich sind Wertschwankungen, etwa hervorgerufen durch eine geänderte Risikoaversion, sowohl in der Marktbreite als auch idiosynkratisch, überschaubar und langfristig nahezu komplett zu vernachlässigen. Dennoch bleibt eine zentrale Frage für Investoren: Wo finden sich Anleihen, die im Verhältnis zu ihrem Risikoprofil vergleichsweise attraktivere Renditen bieten?
Bessere Ratings, weniger Risiken
Auch im vergangenen Quartal hat es keine nennenswerte Veränderung bei den Risikoprämien gegeben. BBB- im Vergleich zu A-gerateten Anleihen, Senior Non-Preferred- im Vergleich zu Senior Preferred-Anleihen oder High Yield- im Vergleich zu Investment Grade-Anleihen werden weiterhin mit historisch sehr niedrigen Risikoaufschlägen gehandelt. Die Entlohnung für das zusätzlich eingegangene Risiko fällt also gering aus wie das nachfolgende Szenario zeigt.
Sollte sich die BBB-A-Risikoprämie von knapp über 0,2 auf 0,4 Prozent erhöhen – was leicht unter dem langfristigen Durchschnitt wäre – müsste man bei 5 Jahren Duration einen 1 Prozent höheren Kursverlust auf die BBB-Anleihen hinnehmen. Dieser Verlust entspräche dem Mehrertrag über fünf Jahre.
Senior Preferred-Anleihen interessant
Im Bankanleihen-Segment unterscheidet man zwischen Senior Preferreds (SP) und Non-Preferreds (SNPR) Anleihen. Die nachrangigen SNPRs weisen traditionell höhere Renditen auf als SPs, die auf einer Stufe mit institutionellen Einlagen stehen. Auch wenn wir den Ausfall einer größeren europäischen Bank nicht erwarten, ist der Renditevorteil der SNPRs jedoch oft zu gering und manchmal auch nicht existent. Vor diesem Hintergrund halten wir SPs für das nächste Jahr als eines der interessanten und volatilitätsarmen Segmente.
Mehrrenditen bei kurzen Nachrängen und Immobilien
Nachränge mit kurzer Laufzeit von 0 bis 2 Jahren und hoher Call-Wahrscheinlichkeit bieten derzeit tendenziell attraktive Renditen bei gleichzeitig begrenztem Risiko. Denn ihre geringe Duration sorgt für eine überschaubare Kursvolatilität. So müsste eine Nachrang-Anleihe mit einem Jahr Duration einen um 100 Basispunkte höheren Spread gegenüber einem Senior-Anleihe aufweisen, um einen 1 Prozent höheren Kursverlust zu erleiden. Gleichzeitig wirkt der Pull-to-Par Effekt deutlich früher, sodass die Höhe der Volatilität und das Ausmaß möglicher Kursverluste überschaubar sind – bei gleichzeitig fairen Mehrrenditen.
Wir gehen auch davon aus, dass der Wohn- und Logistikimmobilienmarkt in Europa von der guten Nachfrage und dem überschaubaren Angebot profitiert. Die Renditeaufschläge für die soliden Emittenten dürften im Jahr 2025 daher attraktiv sein.