Sind reduzierte Drawdowns ein Erfolgsfaktor?
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Der S&P 500 erreicht einen historischen Höchststand nach dem anderen. Eine geometrische Rendite von 11,1 Prozent p. a. seit 1989 ist bemerkenswert und für uns eine gute Gelegenheit, über das Potenzial von Aktien-Overlays zu sprechen, die sowohl Risiken kontrollieren als auch an den Gewinnen partizipieren können.
Wenngleich die langfristige Aktienmarktentwicklung für den Anlageerfolg eines Aktienportfolios maßgeblich ist, wird dieser auf verschiedene Arten von kurzfristigen Aktien-Drawdowns beeinflusst:
- Anleger entscheiden sich in der Kapitalanlage aufgrund hoher Verlustpotenziale oftmals für eine Untergewichtung der Anlageklasse Aktien, was zu Opportunitätskosten führt.
- Das Erreichen der langfristigen Anlageziele wird durch das Timing-Risiko beeinträchtigt, wenn beispielsweise größere Drawdowns mit Entnahmen aus einem Pensionsfonds zeitlich zusammenfallen.
- Drawdowns, auch wenn sie zwischenzeitlich wieder ausgestanden sind, können erheblichen Einfluss auf das Vermögenswachstum zum Ende des Anlagehorizonts haben – ein Aspekt, dem allgemein weniger Aufmerksamkeit zukommt.
Drawdown-Reduzierung als Performancequelle?
Fakt ist nämlich: Für das langfristige Vermögenswachstum ist neben dem erwarteten Ertrag auch die Schwankungsbreite entscheidend. Das bedeutet für den Anleger: Je geringer die Schwankungen bei gleichbleibender Ertragserwartung ausfallen, umso höher ist der langfristige Anlageerfolg. Der wenig eingängige Fachausdruck hierfür ist „volatility tax“. Gemeint ist, dass größere Drawdowns ähnlich wie eine versteckte Steuer wirken. Ein Extrembeispiel ist ein Verlust von 50 Prozent in einem Jahr. Dieser lässt sich im darauffolgenden Jahr nur durch einen doppelt so hohen Gewinn wieder ausgleichen. Es stellt sich also die Frage, welche Vorteile eine Drawdown-Reduzierung für das Anlageportfolio hat.
Historisch erzielte der US-Aktienmarkt seit 1989 eine geometrische Rendite von 11,1 Prozent p. a. (per 22. August 2024). Mit einer hypothetisch prämienlosen Sicherungsstrategie, auf 10 Prozent begrenzt, würde sich die geometrische Rendite auf 13 Prozent p. a. erhöhen. Es stellen sich nun die Fragen, ob dies eine ausreichende Reserve bietet, um eine Overlay-Strategie umzusetzen und wie hoch die Kosten für eine Sicherungsstrategie sind.
Effiziente Sicherungsportfolios
Das Metzler Aktien-Overlay setzt auf effiziente Sicherungsportfolios bestehend aus Futures und Optionen, die auf das aktuelle Marktumfeld und das jeweilige Sicherungsniveau optimiert sind. Hierzu werden die Kosten der Sicherungsstrategien ex ante gemessen. Ähnlich dem Diversifikationsgedanken von Markowitz lassen sich darauf aufbauend dominante Sicherungskombinationen finden, die für gegebene Risikobudgets die Sicherungskosten minimieren.
Weit mehr als nur Kosten
Die Performance-Unterschiede der Metzler-Sicherungsstrategie gegenüber dem ungesicherten US-Aktienmarkt wurden im Rahmen einer Bootstrap-Simulation ermittelt. Unterschiede in der Höhe ergeben sich im Wesentlichen aus dem Anlagehorizont und dem Sicherungsniveau. Die Ergebnisse zeigen nicht nur die Performancevorteile der Sicherung, sondern auch die damit verbundenen Kosten.
Über längere Anlagehorizonte nehmen die Performancevorteile durch die Drawdown-Reduzierungen zu. Die Sicherungsgewinne können nämlich dynamisch reinvestiert werden und „amortisieren“ die mit der Sicherung verbundenen Kosten nach zehn Jahren größtenteils. In der statischen Kurzfristbetrachtung hingegen kommen die Performancevorteile aus der Drawdown-Reduzierung nur unzureichend zur Geltung. In der Folge schlagen die Kosten für die Sicherungsstrategie mit 1 Prozent bis 3 Prozent zu Buche.
Ein Aktien-Overlay als agiles und kosteneffizientes Risikomanagement ermöglicht eine an die individuelle Risikotoleranz angepasste Aktienanlage. Dabei ist eine Overlay-Strategie nicht nur über ihre jährlichen absoluten Kosten zu beurteilen. Auch die Performancevorteile sind wesentliche Faktoren, die bei einem Vergleich von Kosten und Leistung einzubeziehen sind.
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