Die Deflation in China senkt den Inflationsdruck in Deutschland
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Inflationsdaten aus China im Fokus
Der makroökonomische Datenkalender in der kommenden Woche ist eher dünn. Das Highlight sind die chinesischen Preisdaten. So wird laut Bloomberg mit einer anhaltenden Deflationsdynamik der Konsumentenpreise (Donnerstag) von -0,5 Prozent zum Vorjahr im Januar gerechnet. Für den Rest der Welt sind aber die chinesischen Erzeugerpreise (Donnerstag) relevanter. Laut Bloomberg wird mit einer stabilen Deflation von -2,6 Prozent zum Vorjahr gerechnet.
Ein Blick auf die Grafik zeigt einen engen Zusammenhang zwischen den Preisen ab dem Fabriktor in China und den Importpreisen Deutschlands. China ist der größte Handelspartner Deutschlands. Und Chinas Banken geben derzeit in einem erheblichen Volumen Kredite an Industrieunternehmen aus. Es entstehen somit in einem großen Umfang neue Industriekapazitäten in China, mit dem Ziel, Exporte zu steigern und damit Wirtschaftswachstum zu generieren.
Der Vorteil für Europa ist, dass dadurch die Importpreise merklich fallen und der Inflationsdruck nachlässt. Die Inflation in der Eurozone könnte schon bald auf 2,0 Prozent fallen. Der Nachteil für Europa ist aber, dass die chinesischen Exporte, die oft infolge von erheblichen staatlichen Subventionen sehr wettbewerbsfähig sind, die europäische Industrie zu verdrängen drohen. Gerade die deutsche Industrie ist in Gefahr, wie schwache deutsche Exporte (Montag), Auftragseingänge (Dienstag) sowie die Industrieproduktion (Mittwoch) eindrücklich zeigen dürften.
Es stellt sich die Frage, wie die europäische Politik die europäischen Privatunternehmen vor der Konkurrenz chinesischer Staatsunternehmen schützen kann. Erfahrungsgemäß sind Subventionswettläufe volkswirtschaftlich eher kontraproduktiv. Wahrscheinlich bleibt Europa nichts anderes übrig, als dem Weg der USA zu folgen und deutliche Handelsschranken aufzubauen.
Gleichzeitig sollte Europa aber auch Freihandelsabkommen mit anderen Ländern und Regionen wie Lateinamerika verhandeln, damit Europa grundsätzlich ein offener Markt bleibt. Zu viel Protektionismus schadet oft der eigenen Volkswirtschaft, da dadurch ineffiziente Monopole im Inland entstehen können.
Darüber hinaus werden noch die Lohndaten in Japan (Dienstag) veröffentlicht, die für die Geldpolitik der Bank von Japan äußerst relevant sind. Und auch die Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungssektors (Dienstag) werden von vielen Ländern veröffentlicht.
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